SRAM EAGLE GX TEST

bike-store de Vertriebs GmbH
2018-03-28 16:07:00 / Neuigkeiten / Kommentare 0

Nach bald vier Monaten wurden nun doch so einige Kilometer mit der neuen SRAM Eagle GX gefahren, deshalb ist es jetzt an der Zeit ein größeres Zwischenfazit zu ziehen. Von der Technik her, es ist alles robust, die Schaltvorgänge sind schön knackig. Hier mal ein Bild, bevor die SRAM Eagle den ersten Schlamm gesehen hat:

sram eagle gx

Das Verbauen der Gruppe funktioniert schnell, zwischenzeitlich habe ich auch die Gruppe vom Fully auf's Hardtail gebaut und wieder zurück. Es ist einfach schwer sich zu entscheiden, welches Fahrrad das Upgrade behält. Das Fully wurde es schließlich, da es im Vergleich zum Hardtail einen Tick schwerer klettert und so noch mehr von der höheren Bandbreite an Gängen der Eagle profitiert.

Die Erfahrungen beim Biken

Da ich bereits seit Erscheinen vom 1x11 Antrieb auch einen solchen fahre, waren meine Erwartungen an 1x12 sehr groß. Zum Glück wurden sie auch nicht enttäuscht. Als Fahrradhändler standen mir zum Glück viele andere Gruppen zum Vergleich zur Verfügung  ;-)

Bei mir ist das häufigste Gesprächsthema, wenn es um 1x11 geht das Thema bergauf fahren. Die Angst vor längeren Anstiegen begleitet viele Kunden beim Einfach-Antrieb, mit einer 1x11 musste man schon einen gewissen Trainingsstand mitbringen um gut zurecht zu kommen. Bei der Eagle hingegen, findet auch der Einsteiger den passenden Gang mit dem er sich gergauf "wohlfühlt" - bzuw. das Leiden kommt nicht durch die Übersetzung ;-) Wie komme ich zu der Aussage: Durch Erfahrung: Den Franken Bike Marathon (Mitteldistanz) bin ich mit meinem Hardtail und der Sram XX1 gefahren - mehr geschoben als Fahrer mit Umwerfer habe ich dabei auch nicht.  Auf technischen Passagen bergauf sehe ich aber die Eagle deutlich im Vorteil: Durch die höhere Bandbreite an Übersetzung kann ich bergauf leichter Kurbeln bzw. Aussetzer beim Treten leichter auffangen. Das spart auf Dauer Kraft ein.

Zum Thema lange Anstiege: Mein Fahrrad das jetzt auch SRAM Eagle GX umgerüstet wurde, hat mich auch in den Sommerurlaub letztes Jahr begleitet. Meine Frau durfte unsere Hüttentouren mit einem Giant Full-E hochkurbeln und ich habe dafür mein Race-Fully benutzt. Bei mehren Touren sind wir jeweils immer um die tausend Höhenmeter am Stück gefahren.

sram eagle gx

Selbst mit der XX1 war dies gut machbar (wenn auch die Trittfrequenz öfter nur mäßig war). Mit der neuen Eagle GX hat man einfach nochmal einen deutlich leichteren Gang um mit hoher Trittfrequenz à la Chris Froome die Berge hoch zu pedalieren.

sram eagle gx

Um es auch noch zu Erwähnen: Bergab kann man unter gewissen Umständen schon einmal einen noch schwereren Gang vermissen. Meiner Erfahrung nach sind das aber nur sehr kurze Abschnitte. Man kann auch mit hoher Trittfrequenz bei leicht abschüssigen (oder geraden Gelände beim Sprint) vierzig oder etwas mehr km/h fahren. Hier könnte man mit einem größeren Kettenblatt vorne kurz etwas schneller fahren. Hier sollte jeder selbst die Erfahrung machen und einfach mal alles auf der Geraden geben. Um so schnell unterwegs zu sein um die Sram Eagle GX nach oben hin auszureizen muss man schon sehr ambitioniert sein. Man beachte: Manuel Fumic fährt Camp Epic ja auch "nur" mit einem einfach Antrieb.

Aber auch beim 1x11 ist man nicht völlig "fest gefahren", die Auswahl des vorderen Kettenblattes macht einiges aus, hier zwei Zähne mehr oder weniger können den Unterschied machen. Persönlich fahre ich sehr gerne mit ovalen Kettenblättern (z,B. von Absoluteblack). Bei den ovalen Kettenblättern merkt man durch den veränderten Totpunkt beim Pedallieren nicht zwingend, wenn man zwei Zähne mehr tritt.

Unabhängigkeit

Im Testzeitraum bin ich auch auf das Thema Unabhängigkeit vom Testergebnis angesprochen worden. Dazu kann ich nur sagen, ja die Testgruppe hat SRAM gestellt. Einfluss auf das Ergebnis hat dies aber nicht. Die zwei Fahrradläden in Bamberg (Radsport Haus) und der Bike-Store in Haßfurt sind beide Shimano Service Center Partner und damit genauso eng mit Shimano wie mit SRAM verbandelt. Ehrliche Kritik scheuen wir auch nicht. Die Eagle zu entwickeln war für SRAM sicherlich nicht einfach, das 50er Blatt anzusteuern ist schon ein Kunststück. Das für den Endverbraucher das Ergebniss passt, war klar. Ein rießiges Kettenblatt mehr, hilft einfach.

Fazit

Bei einem neuen Rad, wäre mir ein Aufpreis zu einer Eagle oder Eagle GX schon etwas Wert. Bei einem Rad, dass schon mit XX1 läuft und man damit zurecht kommt, würde ich nicht grundlos aufrüsten. Für alle anderen: Die Eagle GX macht den Einfach-Antrieb massentauglich.

Gerd Steiner


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