Welche Fahrradschlösser gibt es und was man beachten sollte

bike-store de Vertriebs GmbH
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Kennst du das Gefühl zum ersten Mal auf dem neuen Fahrrad zu sitzen? Oder die Emotion die in dir hochsteigt, wenn du es ansiehst und du es kaum erwarten kannst, die nächste Tour zu fahren? Wenn ja, dann bist du wahrscheinlich genauso „radverliebt“ wie wir bei bike-store.de. Und was man liebt, das will man beschützen. Doch hier endet unsere Lovestory abrupt… Denn für alle, die ihr Bike in der Öffentlichkeit absperren wollen, haben wir eine schlechte Nachricht. ES GIBT KEIN SCHLOSS, DASS FAHRRADDIEBEN STAND HÄLT. 

Ernüchternder Einstieg für einen Blogpost, der sich um das Thema Fahrradsicherheit dreht, oder? Aber wir wollen ja bei der Wahrheit bleiben. Vielleicht gibt es irgendwo ein Schloss, dass nicht geknackt werden kann. Das ist das entweder unerschwinglich teuer oder einfach zu schwer, als dass man es mitführen könnte. Ausser man hat vielleicht ein Lastenrad :-)

So gilt die Devise: Machen wir es den miesen Langfingern einfach so schwer, wie nur irgendwie möglich. Denn eines haben alle Fahrraddiebe gemein - es muss schnell und unauffällig gehen. Und genau hier können wir ansetzen.

Bevor wir auf die unterschiedlichen Arten der Schlösser und deren Vor- und Nachteile eingehen, möchten wir grundsätzliche Tips zum ANSPERREN eines Rades geben. Denn ein Rad sollte immer AN einen Gegenstand GESPERRT werden. Andernfalls kann man es einfach wegtragen. Hier die wichtigsten Regeln: 

1. Kette das Rad an einem fest verankerten Gegenstand an, der nicht durchtrennt werden kann. Es nützt das beste Schloss nichts, wenn man das Bike an einem morschen Zaun ankettet ;-)
2. Das Wertvollste zuerst festketten, d.h. zuerst den Rahmen, dann das Hinter- und zuletzt das Vorderrad. 
3. Stellt das Bike an einer gut beleuchteten und stark frequentierten Stelle ab. Somit muss ein Dieb immer damit rechnen, dass er beobachtet und erwischt wird. 
4. Doppelt hält besser. Daher ist es sinnvoll zwei Schlösser zu verwenden. 

Das war mehr oder weniger das kleine Einmaleins des Ansperrens. Doch welches Schloss ist jetzt für euch das Richtige? Das findet ihr hier:

DAS RAHMENSCHLOSS - Aus Omas Zeiten?
Rahmenschlösser sind direkt am Rahmen befestigt und sichern in der Regel nur das Hinterrad. Die Älteren von Euch kennen das vielleicht von den Rädern der Großmutter. Wir möchten so ein Rahmenschloss eigentlich nicht einmal als Diebstahlschutz aufführen, da Rahmenschlösser nur am Wegfahren hindern, aber nicht am Wegtragen. Neuere Schlösser sind eine Kombination aus Rahmen- und Kettenschloss, was es ermöglicht, das Bike an einen Gegenstand zu sperren unf gleichzeitig das Hinterrad zu blockieren. Das macht dann schon deutlich mehr Sinn. Für reine Rahmenschlösser erhaltet Ihr also von uns nur ein Kaufempfehlung, wenn ihr dies mit einem weiteren Schloss kombiniert. Ansonsten spart Euch das Geld!


DAS KETTENGLIEDERSCHLOSS - WIE AUS EINEM RAPVIDEO!
Nicht selten erinnern die Kettengliederschlösser an 90er Jahre Hiphop-Videos. Was jedoch Ice Cube und Co. ordentlich Fame und Respekt verschaffte, sorgt bei Fahrraddieben allenfalls für ein müdes Lächeln. Riesige Ketten sollen diese abschrecken und undurchdringbar sein - doch die Schwachstelle der Schlösser ist nicht die Kette, sondern meist das billige Vorhängeschloss aus dem Baumarkt. Aber es gibt auch in diesem Segment richtig gute Schlösser wie zum Beispiel von der Marke ABUS. Die Ketten sind mit einem Textilmantel umgeben und schützen so den wertvollen Rahmen vor Kratzern. Zudem sind diese aufgrund ihrer Länge oftmals gut geeignet um zumindest Rahmen und Hinterrad zu verketten. Auch haben diese keine Vorhängeschlösser mehr, sondern sind fest mit der Kette verbunden. Deshalb gehören die guten Modelle sicherlich zu den besseren Schlössern am Markt. Nachteile: können recht schwer sein und sind schlecht zu verstauen. Dennoch ein sinnvoller Schutz.

Kabelschloss - das Bekannteste
Wir könnten wetten: So ziemlich jeder hat schon einmal ein Kabelschloss besessen. Sie sind handlich, leicht, flexibel, in den meisten Fällen günstig und daher auch leicht zu knacken. Mit dem richtigen Werkzeug stellen diese einen ambitionierten Dieb vor überhaupt keine Herausforderung - auch im oberen Preissegment. Dennoch haben diese eine Daseinsberechtigung. Als Ergänzung zum Bügel, Falt— oder Kettenschloss, um Vorderrad oder Sattel zu sichern, machen diese durchaus Sinn.

Bügelschloss - Unhandlich, aber unbequem
Bügelschlosser sind ordentliche Brummer und machen auf den ersten Blick mächtigen Eindruck. Damit verjagt man schon einmal einen Großteil der Amateur-Gangster. Doch richtige Profis haben auch hierfür sicherlich das passende Werkzeug in der Jacke. Dennoch: man macht den Langfingern damit das Leben sehr schwer. Die Akkuflex ist laut und somit steigt die Gefahr des Erwischtwerdens immens. Also muss der Dieb an den Zylinder ran - das geht leiser, benötigt aber auch etwas Geschick. Somit bieten Bügelschlösser eigentlich einen sehr guten Schutz vor Fahrraddiebstahl und wären unser Tipp - WÄRE DA NICHT DAS UMSTÄNDLICHE HANDLING. Es gibt zwar spezielle Halterungen, die den Transport vereinfachen. Aber einen großen Nachteil kann man nicht wegdiskutieren. Die Bügelschlösser sind massiv und nicht flexibel. Man muss also immer den perfekten, festverankerten Gegenstand finden, an dem man den Drahtesel festketten kann. Auch muss man aufpassen, dass man sich keine Kratzer in den Rahmen macht. Um dies zu verhindern empfehlen wir einen Überzug. 

Faltschloss - Unser Tipp!
Das Faltschloss vereint viele positive Eigenschaften der zuvor genannten Schlossarten. Ähnlich sicher wie ein Bügelschloss, aber deutlich flexibler. Für das Durchtrennen der verbundenen und massiven Metallelemente bräuchte man ebenfalls schweres Gerät wie z.B. eine Akkuflex. Man hat zum Festketten eine höhere Reichweite, jedoch bei weniger Gewicht. Auch kann man das Faltschloss - wie es der Name schon sagt - zusammenfalten, was unglaublich viel Platz spart. So benötigt man entweder nur eine kleinere Halterung oder nimmt es unkompliziert im Rucksack mit. Die meisten Faltschlösser sind auch mit einer Gummierung überzogen, sodass der Rahmen vor Kratzern geschützt wird.

Natürlich gibt es noch ein paar Spezialschlösser wie zum Beispiel das Litelok. Wenn Ihr Euch dafür interessiert, dann schaut doch mal bei unserem Account auf Facebook vorbei. Da haben Michl und Thilo mal versucht ein Litelock mit einem Bolzenschneider zu durchtrennen.  Auch Michael Wald hat ein Video dazu erstellt, indem er die Akkuflex ansetzt. 

Also wir hoffen, wir konnten Euch mit diesem Blogbeitrag ein wenig bei der Auswahl des für Euch richtigen Schlosses behilflich sein. Solltet Ihr noch Fragen, dann wendet Euch jederzeit gerne an uns. 


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